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Antworten der Kandidaten

Folgende Antworten haben wir von den Oberbürgermeisterkandidaten bekommen: 

 

Matthias Spindler (Die Partei)

  1. Welche Rolle sehen Sie und welche Unterstützung planen Sie für Kassels aktive freie Kulturszene?
    Antwort: Ich selbst bin fest verwurzelt in der Kasseler Subkulturszene, daher ist es mir ein persönliches Anliegen, diesen Bereich zu fördern. Mit der Legalisierung von Waschbärkämpfen werden große Events entstehen, an deren Einnahmen die Stadt beteiligt sein wird und die zweckgebunden zu einem großen Teil in die Förderung der freien Kulturszene fließen wird, die damit noch mehr zu einem repräsentativen Gesicht Kassels wird.
  2. Was bedeuten Ihnen die kulturellen Angebote in der Stadt bei der Integration von aus dem Ausland neu hinzugezogenen MitbürgerInnen und welche Unterstützung möchten Sie hier bieten?
    Antwort: Diese Angebote bedeuten mir sehr viel und sie werden jede mögliche Unterstützung erhalten, versprochen.
  3. Wie stehen Sie zu der Entscheidung, für die Sanierung des städtischen Haushalts die Stadtteilbibliotheken zu schließen, welchen Stellenwert haben Ihrer Meinung nach die ehrenamtlich geführten Büchereien in Kirchditmold und Fasanenhof und welche Förderung sehen Sie für diese Institutionen vor?
    Antwort: Ich bedauere diesen Fehler der Politik, auf die ich keinerlei Einfluss hatte, sehr und danke allen Involvierten für ihr aufopferungsvolles Engagement. Ich möchte nur ungern etwas versprechen, das ich nicht halten kann, daher kann ich hierzu keine konkreten Aussagen treffen.
  4. Welche positiven Folgen für die freie Kulturszene ergaben sich konkret durch die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010?
    Antwort: Sehr viele und sehr gute!

 

Bernd Hoppe (Freie Wähler/Demokratie erneuern)

  1. Welche Rolle sehen Sie und welche Unterstützung planen Sie für Kassels aktive freie Kulturszene?
    Antwort: Verglichen mit der sogenannten Hochkultur wird die freie Kulturszene nicht angemessen gefördert. Allein das Staatstheater erhält von der Stadt 16 Millionen Euro jährlich. Dieses Missverhältnis muss zu Gunsten der freien Szene verändert werden.
  2. Was bedeuten Ihnen die kulturellen Angebote in der Stadt bei der Integration von aus dem Ausland neu hinzugezogenen MitbürgerInnen und welche Unterstützung möchten Sie hier bieten?
    Antwort: Ohne die Vermittlung unserer Kultur wird die Integration nicht gelingen. Deshalb sind Projekte hier in besonderer Weise zu fördern.
  3. Wie stehen Sie zu der Entscheidung, für die Sanierung des städtischen Haushalts die Stadtteilbibliotheken zu schließen, welchen Stellenwert haben Ihrer Meinung nach die ehrenamtlich geführten Büchereien in Kirchditmold und Fasanenhof und welche Förderung sehen Sie für diese Institutionen vor?
    Antwort: Die Entscheidung, die Stadtteilbibliotheken zu schließen, war falsch. Dies haben fast 90% der Abstimmenden beim Bürgerentscheid ebenso gesehen. Dennoch hat Rotgrün die Bibliotheken geschlossen. Die beiden ehrenamtlich geführten Büchereien in Kirchditmold und Fasanenhof haben für mich deshalb einen besonderen Stellenwert. Als Mitglied der Jury habe ich deshalb vorgeschlagen, dass diese beiden Büchereien den diesjährigen Kulturförderpreis der Stadt erhalten. Ich will die beiden Büchereien, die in vorbildlicher Weise ehrenamtliche Kulturarbeit leisten, besser fördern als bisher. Meine Fraktion beantragt außerdem regelmäßig, dass die Bücherei Kirchditmold die Mietkosten von der Stadt erstattet bekommt. Diese Anträge wurden bisher von der rotgrünen Mehrheit, zuletzt ergänzt um zwei Stadtverordnete der FDP, abgelehnt. Wir werden diesen Antrag solange stellen, bis er eine Mehrheit findet.
  4. Welche positiven Folgen für die freie Kulturszene ergaben sich konkret durch die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010?
    Antwort: Keine. Deshalb bin ich auch zurückhaltend in Bezug auf eine erneute Bewerbung. Ohne eine breite Zustimmung der Menschen, dokumentiert durch einen erfolgreichen Bürgerentscheid, darf eine keine erneute Bewerbung geben.

 

Eva Koch (Bündnis90/DIE GRÜNEN Kassel)

  1. Welche Rolle sehen Sie und welche Unterstützung planen Sie für Kassels aktive freie Kulturszene?
    Antwort: Die vielfältige freie Kulturszene trägt maßgeblich zur Attraktivität der Stadt bei und hat einen hohen Stellenwert für das Zusammenleben der Menschen in der der Stadt. So vielfältig die kulturelle Szene ist, so unterschiedlich sind auch die notwendigen Unterstützungsangebote.
    Besonderen Stellenwert lege ich auf Betreuung und Beratung von Kulturschaffenden, hier ist das Angebot noch weiter ausbaubar. Ein Schlüssel für erfolgreiche Kulturarbeit ist die Schaffung einer auch finanziell unterstützten Netzwerkarbeit einzelner Initiativen. Die Stadt muss aktiv ihre Rolle als Vermittler bei Konflikten um Räume und Ressourcen wahrnehmen und ggfs. vermitteln. In wie weit ein Haus für „Junge Kultur“ Raumprobleme der Kulturszene beheben kann, würde ich breit mit der Kulturszene diskutieren.
    Es muss sowohl eine projekthafte Unterstützung wie auch eine langfristige Absicherung kultureller Initiativen geben. Für mich ist die Liste im Haushalt der Stadt Kassel grundsätzlich auch offen für neue Initiativen.
  2. Was bedeuten Ihnen die kulturellen Angebote in der Stadt bei der Integration von aus dem Ausland neu hinzugezogenen MitbürgerInnen und welche Unterstützung möchten Sie hier bieten?
    Antwort: Die vielfältigen Initiativen sind wichtig für die Integration neu hinzugezogener Mitbewohnerinnen und Mitbewohner, dies gilt nicht nur für die Integration von Ausländern. Das Kulturzentrum Schlachthof oder das Stadtteilzentrum Wesertor tragen wesentlich zur Integration bei. Auch ein weiteres Jugendzentrum in der hinteren Nordstadt dient diesem Zweck. Kultur hat neben Sport die besten Möglichkeiten für den Kitt zu sorgen, der Gesellschaft zusammen hält. Allerdings sollte dies keine Einbahnstraße sein, es muss Orte geben, in denen neue Mitbürger auch ihre kulturelle Identität zeigen und vermitteln können.
  3. Wie stehen Sie zu der Entscheidung, für die Sanierung des städtischen Haushalts die Stadtteilbibliotheken zu schließen, welchen Stellenwert haben Ihrer Meinung nach die ehrenamtlich geführten Büchereien in Kirchditmold und Fasanenhof und welche Förderung sehen Sie für diese Institutionen vor?
    Antwort: Die Entscheidung für den Schutzschirm war eine sehr wichtige Entscheidung für die Stadt Kassel. Der erzielte Schuldenabbau wird langfristig für einen erheblichen größeren Spielraum im Haushalt der Stadt sorgen. Grundsätzlich ist die Stärkung einer zentralen Bibliothek in einer Stadt der kurzen Wege der richtige Weg. Das was jetzt in Kirchditmold und in Teilen auch im Fasanenhof entstanden ist, ist mehr als es vorher war und ein Vorbild für bürgerschaftliches Engagement.
    Kassel hat weiterhin erhebliche Altschulden und muss weiterhin ausgeglichene Haushalte vorlegen, insofern ist man noch lange nicht über den Berg was die finanzielle Situation angeht. Von Vorteil ist, dass die Bedingungen des Schutzschirmes nach drei Jahren nun nicht mehr für die Stadt Kassel gelten. Insofern steht Ihr Verein genauso wie andere kulturelle Initiativen zur Diskussion bei den nächsten Haushaltsberatungen.
  4. Welche positiven Folgen für die freie Kulturszene ergaben sich konkret durch die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010?
    Antwort: Der Blick sollte nach vorne gerichtet werden. Die Stadtverordnetenversammlung hat entschieden, dass der Magistrat in einem breiten Beteiligungsprozess in den nächsten zwei Jahren die Vorbereitungen für eine mögliche Bewerbung zur europäischen Kulturhauptstadt 2025 ausarbeitet. Aus meiner Sicht ist eine Bewerbung dann sinnvoll, wenn im Mittelpunkt zentrale Handlungsfelder wie z.B. Jugendkultur, Fragen der Integration, das Thema Kulturwirtschaft und die Freie Szene stehen. Das wäre ein anderer Ansatz als in der Bewerbung 2010, in der neben konkreten Themen wie die Idee der Kreativschmiede (Science Park) und der kulturellen Netzwerkarbeit, vor allem lange vernachlässigte städtische Kulturprojekte standen (z.B. Grimmwelt etc.). Wenn der Bewerbungsprozess zentrale Themen der Kultur und Stadtentwicklung in den Mittelpunkt stellt, dann setzt auch schon die Bewerbung zahlreiche Impulse, natürlich wollen wir nicht nur dabei sein, sondern auch Kulturhauptstadt werden. 

 

Dominique Kalb (CDU)

  1. Welche Rolle sehen Sie und welche Unterstützung planen Sie für Kassels aktive freie Kulturszene?
    Antwort: Wie der Begriff schon sagt, die freie Szene muss auch weiterhin frei sein. Unterstützung in diesem Zusammenhang heißt für mich deshalb Freiräume erhalten und schaffen. Die Förderrichtlinien der Stadt sind dabei nicht immer förderlich. Mir hat mal ein Theatermann aus Kassel erzählt, dass er die Quittung für frisches Obst bei einer Probe für ein Theaterprojekt nicht abrechnen kann, egal ob das die Motivation und Leistungsfähigkeit der Schauspielerinnen und Schauspieler fördert oder nicht. Das ist nur ein kleines Beispiel, wo Verwaltungsdenken auf Kulturrealität trifft. Ich mag nicht das Ausspielen von sogenannter Hochkultur und „freier Szene“. Es gibt auch Akteure der freien Szene, die längst etabliert sind und wo sich nichts mehr tut. Auf der anderen Seite beweisen auch Inszenierungen und Ideen des Staatstheaters immer wieder, wie ein Dialog in und mit der Stadt läuft – etwa beim Tanztheaterprojekt mit Schülerinnen und Schülern. Wir fördern z.B. beim Staatstheater mit über 12 Millionen ja nicht nur die Frage, was auf dem Spielplan zu sehen ist, sondern auch die über 500 Stellen, die das Theater direkt und die Zulieferer indirekt noch einmal erzeugen. Das Beispiel zeigt, dass ein Miteinander wichtig ist, weil jeder Teilbereich der Kultur seine Chance und seine Rolle hat. Die Kreativwirtschaft hat z.B. in den letzten Jahren in der Südstadt gezeigt, wie wichtig es ist, Studenten eine Perspektive in Kassel zu schaffen. Was da ausprobiert und initiiert worden ist, hätte man nicht auf dem Reißbrett entwerfen können. 
  2. Was bedeuten Ihnen die kulturellen Angebote in der Stadt bei der Integration von aus dem Ausland neu hinzugezogenen MitbürgerInnen und welche Unterstützung möchten Sie hier bieten?
    Antwort: Kulturelle Angebote spielen, neben der Sprachförderung und der Vermittlung in Arbeit und Ausbildung, eine wichtige Rolle bei der Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Die Kultur und deren Institutionen und Angebote dienen hier als Mittel zum gegenseitigen Verständnis und können eine gelingende Integration beschleunigen. Wie bereits unter 1. dargestellt, ist zum einen die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft ein wichtiger Baustein einer erfolgreichen Integration auch durch Kultur, als auch die Unterstützung der freien Szene von besonderer Bedeutung.
  3. Wie stehen Sie zu der Entscheidung, für die Sanierung des städtischen Haushalts die Stadtteilbibliotheken zu schließen, welchen Stellenwert haben Ihrer Meinung nach die ehrenamtlich geführten Büchereien in Kirchditmold und Fasanenhof und welche Förderung sehen Sie für diese Institutionen vor?
    Antwort: Die CDU hat sich von Anfang an gegen die Schließung der Stadtteilbibliotheken zur Sanierung des städtischen Haushalts ausgesprochen und die entsprechenden Bürgerinitiativen bei ihrem Anliegen massiv unterstützt. Dies ist auch meine Position und daran hat sich nichts geändert. Ich halte die Stadtteilbibliotheken nach wie vor für ein wichtiges Bildungsangebot, insbesondere für einkommensschwache Familien, die durch die Stadtteilbibliotheken einen wesentlich erleichterten Zugang zu Büchern, als zentralem Bildungsinstrument erhalten. An dieser Stelle sei allen Beteiligten, die sich für den Erhalt der Stadtteilbibliotheken eingesetzt haben und weiterhin ehrenamtlich einsetzen, noch einmalganz recht herzlich gedankt. Ich bin angesichts der verhältnismäßig geringen Summe, welche durch die von SPD und Grünen beschlossene Schließung eingespart wurde, zuversichtlich, dass eine Förderung durch städtische Haushaltsmittel problemlos leistbar ist. 
  4. Welche positiven Folgen für die freie Kulturszene ergaben sich konkret durch die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010?
    Antwort: Die erste Bewerbung hat schon gezeigt, dass wir gewonnen haben, auch ohne, dass wir den Titel hatten. Insofern ergeben sich allein schon aus dem Bewerbungsverfahren positive Effekte für Kassel. Daher unterstütze ich eine erneute Bewerbung ausdrücklich.
    Ziel muss hierbei sein, dass ein solches Bewerbungsverfahren von der Stadtgesellschaft auf breiter Basis unterstützt wird. Voraussetzung dafür ist, dass sich Interessierte aktiv in den Prozess einbringen, mitdenken und mitgestalten können. Dies wird den Fokus in ganz besonderem Maße auch auf die freie Szene legen und dann wird diese auch vom Bewerbungsverfahren profitieren. Wenn wir Kulturhauptstadt werden wollen, müssen wir „an einem Strang“ ziehen und das letzte Bewerbungsverfahren hat gezeigt, dass dies möglich ist. Von den Serviceclubs bis zur Wirtschaft, von Staatstheater bis Puppentheater, von Stadtteiltreff bis Kunststudierenden – alle waren aktiv dabei und haben sich eingebracht – auch und gerade die freie Szene.

 

Murat Cakir (Die Linke)

  1. Welche Rolle sehen Sie und welche Unterstützung planen Sie für Kassels aktive freie Kulturszene?
    Antwort: Bezüglich der freien Kulturszene möchte ich Sie auf meine antworten an den Verein KulturNetz Kassel e.V. hinweisen, die Sie auf meiner Kampagnenwebsite finden können. Hier ist der Link: http://www.murat-cakir.de/murat-cakir-antwortet-auf-kulturpolitische-fragen-des-vereins-kulturnetz-kassel-e-v/ Dort habe ich auch meine Position zur erneueten Bewerbung Kassels als Europäische Kulturhauptstadt 2025 dargelegt.
  2. Was bedeuten Ihnen die kulturellen Angebote in der Stadt bei der Integration von aus dem Ausland neu hinzugezogenen MitbürgerInnen und welche Unterstützung möchten Sie hier bieten?
    Antwort: Bezüglich der neu zugezogenen Mitbürger*innen reichen m. E. die derzeitigen kulturellen Angebote nicht aus, die zudem als Sparversion gestaltet sind. Mit der Unterbringung von Geflüchteten sind nicht alle Probleme aus der Welt geschafft. Es gibt verschiedene Vereine, die als Selbstorganisationen tätig sind und das kulturelle Leben in unserer Stadt bereichern. Aber es gibt auch Tendenzen, die zur Isolation von Migrant*innen führen, dem wir uns entgegensetzen müssen. Ich habe mich immer dafür ausgesprochen, dass Selbstorganisationen von Migrant*innen und Flüchtlingsinitiativen besondere Förderungen erhalten müssen. Deren kulturelle Angebote müssten stärker unterstützt werden. Gerade in den städtischen Gremien und der Kommunalverwaltung ist die Förderung der interkulturellen Kompetenz notwendig.
  3. Wie stehen Sie zu der Entscheidung, für die Sanierung des städtischen Haushalts die Stadtteilbibliotheken zu schließen, welchen Stellenwert haben Ihrer Meinung nach die ehrenamtlich geführten Büchereien in Kirchditmold und Fasanenhof und welche Förderung sehen Sie für diese Institutionen vor?
    Antwort: Ich habe stets, auch vor meiner Kandidatur, die Entscheidung, Stadtteilbibliotheken zu schließen, kritisiert. Auch während der vielen Podiumdiskussionen habe ich darauf hingewiesen, dass die unsäglich Sparpolitik fatale Folgen hatte - u. a. die Schließung vin Stadtteilbibliotheken. Gemeinsam mit unserer Stadtverordenetenfraktion der Kasseler Linken setze ich mich für die Wiederöffnung der Stadtteilbibliotheken und mindestens für die intitutionelle Förderung von ehrenamtlich geführten Bibliotheken ein. Kultur und Bildung sind öffentliche Güter, die keiner Sparmaßnahme geopfert werden dürfen.

    Für all das jedoch ist es notwendig, der unsäglichen Sparpolitik eine klare Absage zu erteilen. Die Stadt darf nicht weiter wie ein Unternehmen geführt, sondern gemeinwohlorientiert und die Interessen aller in Kassel lebenden Meschen in den Mittelpunkt setzend regiert werden. Dafür stehe ich.

 

 

Hier können sie den kompletten Brief an die Oberbürgermeisterkandidaten und die Antworten dazu herunterladen:
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